In seinem Begleittext zur Übersetzung der russischen Einleitung von Albert Erich Brinckmanns „Platz und Monument“ argumentiert Ulrich Reinisch gegen die Auffassung, der Städtebau der DDR der 50er Jahre sei als eine reine Kopie sowjetischer Architekturkonzeptionen zu verstehen. Vielmehr ist es die These Reinischs, dass sich der Städtebau der DDR und seine Theorie maßgeblich der Ausbildung der deutschen Wissenschaftsdisziplin Kunstgeschichte zwischen 1900 und 1914 verdankte, insbesondere der auf Heinrich Wölfflin aufbauenden Suche nach Gesetzmäßigkeiten des historischen Städtebaus, wie sie Albert Erich Brinckmann betrieb. Ulrich Reinisch zeichnet zwei verschiedene Rezeptionswege des Eingangs der Theorie Brinckmanns in den Städtebau der junge...